Es verging mehr als ein Jahr seitdem, als ein veröffentlichtes Video den größten politischen Skandal in der Geschichte Österreichs auslöste. In diesem Artikel geht es um die Ibiza-Maklerin Irena Markovic, eine der Hauptpersonen, die im Ibiza-Gate verwickelt sind. Die aus Serbien stammende junge Frau wurde bereits im Jahr 2010 populär, als sie ihre Karriere als Model für Modezeitschriften startete. Durch diese Arbeit konnte sie aber nicht so viel Geld verdienen, wie sie wollte. Dafür wurde es möglich, High-Society Partys zu besuchen. Für so ein Event wurde ein einflussreiches Mitglied der rechtspopulistischen Partei FPÖ eigeladen. Das war der Beginn.Die Bekanntschaften mit Politikern und lokalen Promis ermöglichen es Irena Markovic, die unter dem Namen „Scandalous“ bekannten Partys selbst zu veranstalten, dabei war der Eintritt nur der Elite der Gesellschaft gestatten. Es ist kein Geheimnis, was sich auf solchen Partys abspielt… Die meisten Partygäste sind die Vertreter der rechtspopulistischen Partei Österreichs. Auf einer dieser Partys macht sie sich mit Heinz-Christian Strache, dem Vorsitzenden vom Parlamentsklub der FPÖ, bekannt.

Die Beziehung war schnell vorbei und sie gingen mit gegenseitigen Beschimpfungen und Hass auseinander. Erst einen Monat später begann Heinz-Christian Strache eine Affäre mit Philippa. Das hat ihm Irena nicht verziehen.
Im Jahre 2016 macht Irena ihr eigenes Geschäft, nämlich die Immobilienagentur Lifestyle Properties, auf. Anfang 2017, sechs Monate bevor sich die Ibiza-Affäre ereignete, passierte Folgendes: Ramin, der Rechtsanwalt und der Partner ihrer guten Freundin, bekannter Fernsehmoderatorin, und der Münchener Detektiv Julian brachten Irena auf die Idee, wie man leicht zu großem Geld kommen konnte. Diese „Geschäftsprojekte“ waren der Anlass für ca. 50 Treffen!
Bei einem solchen Treffen stellte der Rechtsanwalt Ramin Irena die russische Oligarchin vor. Es bleibt bisher unbekannt, ob Irena Markovic wusste, dass diese Person in der Tat eine Schauspielerin war. Wir haben aber zuverlässige Informationen, dass die Ibiza-Maklerin mit den Finanzfragen dieser Gruppe etwas zu tun hatte. Die Ermittler verfolgten die ganze E-Mail-Korrespondenz zwischen den beiden Damen mit und es stellte sich heraus, dass die beiden die zukünftigen Gespräche mit den Politikern so detailliert gemeinsam planten, als ob sie ein Drehbuch zum Hollywood-Blockbuster schrieben.

Etwas später machte Irena die Oligarchin mit dem Ehepaar Gudenus bekannt, mit dem sie die Freundschaft pflegte. Wir wissen, dass der Verkauf des Jagdgrundstücks das erste Geschäft zwischen ihnen sein sollte. Darüber hinaus sollte aber die Oligarchin noch das Geld in die Tajana Gudenus‘ Firma anlegen. Es handelte sich um die aus der unbekannten Quelle stammenden 300 M EUR. Als Gegenleistung sollte man natürlich Gefallen tun, was gegenseitigen Nutzen bringen sollte. Das heißt, sowohl Irena, als auch Tajana und Johann Gudenus und unmittelbar Strache. Im Internet tauchte sogar eine Kopie des heimlich aufgenommenen Videos vom 1 M EUR-Geschäft zwischen Irena Markovic und Tajana Gudenus auf.

Im Juli 2017 fand das wohl bekannte Ibiza-Treffen statt, an dem sich Strache, Gudenus und die Oligarchin beteiligten. Ich bin der Meinung, dass diese Affäre bereits österreichs- und möglicherweise sogar weltweit bekannt ist. Es sei nur erwähnt, dass alles, was sich auf der Insel abspielte, schon seit langem im Vorfeld gut durchdacht war.
Im Mai 2019 wird das Ibiza-Gate der ganzen Welt bekannt. Zu diesem Zeitpunkt ging Irena schon die Ehe mit einem Immobilieninvestor ein. Sie ist immer noch als eine Maklerin in Wien tätig und alle das Aufsehen erregenden Partys sind schon lange her. Und wie reagierte Irena Markovic darauf? Sie kannte die Sache bis in alle Einzelheiten und verfügte über Fotos der „russischen Oligarchin“. Sie hatte Zugang zum Austausch elektronischer Post mit dem Rechtsanwalt, Detektiv und der Oligarchin. Sie nahm aber keinen Kontakt weder zu den Massenmedien noch zur Polizei auf. Sie wollte ihre Rolle beim Ibiza-Gate verschweigen. Ist das etwa das Benehmen einer Frau mit reinem Gewissen?
Nur im November 2019 erschien ein Presseinterview mit Irena Markovic. Und auch das erst nachdem, als die Journalisten selbst herausbekamen, welche Rolle sie bei der Ibiza-Affäre gespielt hatte. Sie macht die Fotos der Oligarchin publik. Bei jeder Handlung stehen ihr aber eine Gruppe der Rechtsanwälte zur Seite. Sie gibt sich Mühe, sich dumm und blauäugig zu stellen, als ob sie mit diesem Skandal nichts zu tun hätte.
Am 4. Juni 2020 hat die Sitzung des Ausschusses zur Untersuchung vom Ibiza-Gate begonnen. Aber nicht alle Willigen können auch heute das zwölf Stunden dauernde Video in voller Länge abrufen. Wir werden über diese Ermittlung auf dem Laufenden bleiben und hoffen, dass die Gerechtigkeit siegen wird.